ANGRILLEN MIT DEM PARTYGRILL VON CAMPINGAZ

Hallo ihr Lieben,

zwei Tage Frühling, es zieht mich nach draußen. Damit der Garten für den Sommer vorbereitet ist, gibt es noch viel zu tun, wichtiger war aber vor ein paar Tagen das Angrillen.
Ja, okay, normalerweise grillen wir nicht bereits im März an, ich bekam jedoch vom Club der Produkttester einen kleinen Gasgrill zur Verfügung gestellt, der natürlich schnellstens ausprobiert werden musste. Bei dem Kleinen, der aber was drauf hat (wie ihr gleich lesen werdet), handelt es sich um den

CAMPINGAZ PARTY GRILL 400CV



Diesen Campingaz Gasgrill als Partygrill empfinde ich schon als etwas zu hoch gegriffen, es sei denn, man macht nur Partys mit nicht mehr als vier Leuten. Dass auf so einen kleinen Grill aber keine Würstchen und Steaks für 20 Personen passen, dürfte jedem Kaufwilligen, der die Artikelbeschreibung liest, klar sein. Ansonsten steht der Zwerg größeren Gasgrill kaum in etwas nach und er hat einen großen Vorteil: wo immer man auch grillen möchte, man kann ihn problemlos dorthin mitnehmen. 



DIE MONTAGE
 
Als der Grill bei mir ankam, war ich sehr gespannt, was in diesem kompakten Karton stecken würde. Zusammenbauen muss man nicht viel, der Grill besteht aus einer Wasserschale, die bereits auf das Unterteil mit dem Piezozünder montiert war. Die drei Beine muss man anschrauben, was sehr schnell und einfach geht, anschließend montierte ich die Griffe am Deckel. Auch das machte keine Mühe, ich benötigte auch kein Werkzeug, um die Schrauben so anzuziehen, dass die Griffe festsitzen. Da wackelt nichts. Als der Grill fertig zusammengebaut war, musste ich über die Größe schmunzeln, er ist wirklich niedlich und sieht hübsch aus mit der blauen Farbe – ist mal was Anderes.



An Zubehör gibt es einiges: da wäre zunächst ein Rost, den man als erstes in den Grill einlegen muss. Darauf legt man den sogenannten Wärmeverteiler, eine etwas geschlossenere Platte, die dafür sorgt, dass die Hitze nicht nur innen am Gasbrenner wirkt, sondern auch nach außen zum Rand hin transportiert wird. Darauf legt man nun wahlweise den Gitterrost oder die Grillplatte und schon kann es losgehen… beziehungsweise könnte es losgehen, denn ich hatte übersehen, dass die benötigte Gaskartusche nicht im Lieferumfang enthalten ist. Diese musste ich noch nachbestellen und ein paar Tage später konnten wir das Angrillen starten.



GRILLEN
 
Zum Grillen füllt man Wasser in die Schale bis zur Max-Markierung. Wir sind 5 Personen, da reicht die Grillfläche von effektiven 29cm Durchmesser bei Rost und Platte nicht aus, um alle in einem Aufwasch satt zu bekommen. Wie die Maßangaben von 36X42cm des Herstellers zustande kommen, verstehe ich nicht so ganz. Wahrscheinlich sind damit die Außenmaße des Grills gemeint, aber selbst da zeigt mein Meterstab nur 32X36cm an. 



Zum Entzünden dreht man den Regelknopf gegen den Uhrzeigersinn in Richtung des hohen Flammensymbols und drückt dann darauf, zumindest laut der Bedienungsanleitung. Tatsächlich muss man den Knopf aber erst eindrücken, damit er sich drehen lässt – den Bogen hatten wir trotzdem schnell heraus. Das Gas hört man dann auch strömen, mit einem weiteren Druck auf den Regelknopf zündet die Piezozündung auch sofort. 


Als erstes wählten wir den Rost zum Grillen von Würstchen. 8 lange Merguez, zwei grobe Bratwürste und zwei Rote passten darauf, wenn auch etwas enger gelegt. Erstaunlich, wieviel man doch auf so einer kleinen Grillfläche unterbringen kann. Der Kleine hat ganz schön Power, bei höchster Flamme muss man aufpassen, dass das Grillgut nicht schwarz wird. Mit häufigem Wenden waren die Würstchen dann auch schnell perfekt gegrillt. Nun ja, nicht ganz perfekt, wie man auf dem Bild sieht. Das liegt aber daran, dass es bereits dunkel war, als mein Mann endlich anfing und nicht mehr so wirklich sehen konnte, wo die Würstchen schon schwarz wurden *lach*.


Anschließend kam die Grillplatte an die Reihe, die von der Oberfläche her den Platten eines Kontaktgrills ähnelt und antihaftbeschichtet ist. Auf dieser grillten wir 10 kleine marinierte Hähnchenbrustfilets (entspricht ca. 5 ganzen Hähnchenbrüsten) – es hätte auch mehr Platz gehabt. Wie die Würstchen gelangen diese ebenfalls ganz hervorragend, durch die Beschichtung klebt nichts an. 





Den Deckel kann man auch als Wok verwenden oder alternativ einen Topf auf die Halterung setzen. Hier ist zu beachten, dass der Wärmeverteiler nicht eingesetzt wird. So hat der Grill quasi die Funktion eines ganz normalen Gaskochers. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, werde ich aber noch machen - ich denke nicht, dass es nicht klappt, warum auch. 



DIE REINIGUNG

Die Reinigung des Grills am anderen Tag hat mich begeistert. Der Gitterrost, der Platte oder Rost hält, lässt sich genauso wie der Rost bequem in der Spülmaschine reinigen. Die Grillplatte habe ich lediglich mit heißem Wasser und etwas Spülmittel abgewaschen, ratzfatz war sie wieder sauber. Die Wasserwanne lässt sich mit einem Dreh gegen den Uhrzeigersinn entfernen, es geht zwar etwas schwer, aber nachdem mein Sohn das Unterteil des Grills festgehalten und ich gedreht hatte, was sie schnell abgenommen. Und genauso schnell gereinigt, das Fett sammelt sich ja im Wasser und kann einfach entleert werden, die Wanne wischt man anschließend kurz aus und sauber ist sie. 



ALLES ALSO PEFEKT?
 
Ich finde den Zwerg ganz toll, habe aber dennoch einen Punkt zu erwähnen, den ich nicht gut finde. Den Deckel fixiert man mit Schnallen/Klammern am Unterteil des Grills, bei denen man einen Bügel oben einhängt und die Klappe nach unten drückt. Das ging am Anfang recht schwer und bei einem der Bügel sprang der Draht sofort aus der Schnalle. Seither ist er etwas verbogen und hält zwar noch, rutscht aber immer wieder heraus. Das Ganze schließt nun leicht, aber eben nicht mehr ganz so fest wie es wünschenswert wäre. Die Verschlüsse könnten gerne etwas stabiler sein, zumal der Rest vom Grill wirklich gut verarbeitet ist. Da das Verschließen schon wichtig ist, wenn man den Grill irgendwohin mitnehmen will (eine praktische Transporttasche gehört zum Lieferumfang) muss ich hier einen halben Stern abziehen. 



FOLGEKOSTEN

Ein weiterer halber Stern geht für die Folgekosten drauf: der Betrieb dieses Gasgrills ist im Vergleich zu größeren ziemlich teuer. Wir haben einen Weber-Gasgrill, der im Sommer natürlich viel genutzt wird. Die dazu benötigte Gasflasche kostet uns 20 Euro (ohne Pfand), normalerweise reicht uns eine Flasche über die Saison, obwohl wir auch immer mal wieder für Gäste (Geburtstage etc.) grillen und der Grill lange und oft im Einsatz ist. Die Gaskartusche für diesen Grill kostet 11,27 Euro und reicht laut Bedienungsanleitung zwischen 3 Stunden 15 Minuten (im Betrieb als Kocher) und 3 Stunden 45 Minuten (im Betrieb als Grill) aus. Nehme ich beim Grillen für mehrere Personen eine Grillzeit von einer halben Stunde an, kann ich mit diesem Gerät sieben Mal grillen, bevor ich eine neue Kartusche brauche, bei 14 Mal bin ich bei den Kosten von unserem Weber und die Saison ist noch lange nicht vorbei. Auch den Kaufpreis von 110 Euro finde ich etwas zu hoch, bedenkt man, dass es große Gasgrills vom gleichen Hersteller bereits ab ca. 140 Euro gibt.

Man kann wohl mit einem passenden Adapter den Grill auf den Betrieb mit einer Gasflasche umrüsten, dieser scheint aber sehr teuer zu sein - ich habe bei Real online einen gefunden, der 86 Euro kostet, mehr als Dreiviertel des Preises des ganzen Grills. Das lohnt sich wirklich nicht, dafür kann man einige Kartuschen kaufen.



FAZIT

Ich freue mich trotz der höheren Betriebskosten über meinen Kleinen, den ich gerne bei Bedarf als Zusatzgrill zu unserem Weber verwenden werde oder dann, wenn nur mein Mann und ich oder wir mit einem befreundeten Paar grillen möchten. Ich kann mir auch gut vorstellen, ihn als Kocher zum Beispiel für Ratatouille zu verwenden, während auf dem großen Grill die Steaks bruzzeln.

Nützlich ist er sicher auch für Campingfreunde zum Mitnehmen in den Urlaub oder für Leute, die gerne man Ausflüge in die freie Natur (zum Beispiel mit dem Fahrrad) machen und am Ziel picknicken und grillen wollen. Durch das geringe Gewicht von ca. 5 kg schleppt man sich nicht zu Tode. Meine Empfehlung für diese Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen kann ich mit gutem Gewissen geben.

Grillt ihr auch so gerne wie wir? Gas, Elektro oder gehört ihr zu denjenigen, bei denen nichts über Holzkohle geht? Wann findet bei euch normalerweise das Angrillen statt? Lasst es mich in der Kommentarspalte wissen.

Liebe Grüße
Eure Kerstin

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