URLAUB AUF KORFU - HOTEL MAYOR PELEKAS MONASTERY (Teil 2)

Hallo ihr Lieben,

weiter geht´s mit dem zweiten Teil meines Korfu-Hotelberichts und ich will gar nicht lange drum herum legen, sondern einfach loslegen mit dem Highlight des Mayor Pelekas, dem

PERSONAL



In allen Hotels auf griechischen Inseln, in denen wir bisher waren, war das Personal sehr freundlich, aber hier geht man nicht nur freundlich, sondern geradezu herzlich mit den Gästen um. Nahezu jeder Angestellte vermittelt den Eindruck, dass er seinen Job von Herzen gerne macht und nicht eine Sekunde hatte wir das Gefühl, dass man professionell-nett zu uns ist, weil wir eben zahlende Kundschaft sind. Da wir nicht mäkelig sind und keine gravierenden Mängel zu beanstanden hatten, weiß ich nicht, wie auf Reklamationen reagiert wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieses Verhalten ändern würde, zumindest nicht, wenn die Reklamation berechtigt wäre.



Bei Fragen kann man sich jederzeit an jedermann wenden und bekommt eine ausführliche und hilfreiche Antwort. Von Vorteil ist es, wenn man als Gast Englisch kann, denn es gibt zwar einige Angestellte, die auch Deutsch sprechen, aber nicht alle können es wirklich gut. An der Rezeption wurden wir beim Check-in zum Beispiel sehr nett auf Deutsch empfangen, der sympathische Shuttle-Busfahrer, der dann auch unsere Koffer aufs Zimmer brachte und uns dabei die Hotelanlage, Safe und anderes erklärte, sprach dagegen nur Englisch. Für uns kein Problem.

Im Hauptrestaurant Petra wird man schnell zu einem Tisch geführt, der den Wünschen entspricht. Die Tische und Stühle sind sauber, das Geschirr wird nach Verwendung schnell abgeräumt, Getränkebestellungen sind fix aufgenommen und serviert. Natürlich kann es zur „Rush Hour“ auch mal zu kleinen Verzögerungen kommen oder mal ein Glas Wein vergessen werden, das man dann eben ein zweites Mal bestellt. Empfehlenswert ist es sowieso, etwas früher zum Essen zu gehen als der Hauptteil der Gäste, denn auch wenn es genug Plätze gibt, muss man sonst vielleicht auf einen begehrten Schattensitzplatz warten.
In den beiden Á-la-Carte-Restaurants Pergola und Olive Tree ist das Personal etwas reservierter und auch ein wenig langsam, was ich seltsam finde, da dort ja nicht so viel los ist wie im Hauptrestaurant.

Das PETRA innen


Auch an den zwei Bars am Pool und am Strand wird man sehr nett bedient, am Strand läuft auch immer wieder jemand durch die Reihen und nimmt Bestellungen auf. Wenn es das Arbeitsaufkommen zulässt, gibt es überall im Hotel auch ein paar nette private Worte oder mal einen Scherz zwischen Gast und Angestelltem, etwas, das ich sehr mag und zu schätzen weiß.

Der Spa-Bereich mit schönem Ambiente und ebenso freundlichen Angestellten wird von einer Fremdfirma betrieben. Jeder Gast erhält eine 15-Minuten-Gratismassage, die wir auch nutzten und als sehr angenehm empfanden. Da wir nicht so die Spa-Nutzer sind, buchten wir keine weiteren Anwendungen, was kein Problem war.

Die Terrasse des Hauptrestaurants PETRA


Besonders hervorheben möchte ich: den Hotelmanager, der gefühlte 24 Stunden gleichzeitig an allen Orten und dabei immer für eine kleine Unterhaltung zu haben war. Nadia, die im Restaurant die Gäste empfängt, die Zimmernummer notiert und abends dazu einen Aperitif anbietet: strahlender kann man kaum (ehrlich) lächeln und nach der Hälfte der Zeit freute sie sich, unsere Zimmernummer auswendig zu wissen. Panaiotis, der uns immer den perfekten Platz aussuchte und oft vergeblich versuchte, mir den Stuhl zurecht zu rücken, weil ich (so etwas nicht gewohnt) mir prompt einen anderen selber heranzog. Und vor allem auch Spiros, unseren „Ouzo-Man“, der immer einen Scherz auf den Lippen, ein Winken über die ganze Terrasse hinweg und eben besagten Ouzo nach dem Abendessen für uns übrighatte. Bilder von diesen besonders netten Menschen habe ich, aber ich werde sie hier nicht posten, da ich so etwas nicht ungefragt mache. Fahrt einfach selber hin und lernt sie kennen ;-)


DIE GASTRONOMIE

So leid es mir tut, muss ich hier den einen oder anderen Kritikpunkt anbringen. Korfu ist die fünfte griechische Insel, die wir in den letzten Jahren besuchten und vom gastronomischen Niveau her kann das Mayor Pelekas mit den vorigen Hotels der gleichen Sternekategorie und immer mit All Inclusive nicht ganz mithalten. Wobei gesagt werden muss, dass wir nicht verhungern mussten, ganz im Gegenteil, und immer gut und reichlich gegessen haben. 

Frühstück


Der Teufel liegt hier in kleines Details und so komme ich zuerst zum Negativen:
Die Auswahl ist bei allen Mahlzeiten absolut ausreichend, aber nicht besonders vielfältig und abwechslungsreich. Die Präsentation im ansonsten sehr schön gestalteten Hauptrestaurant Petra erinnert eher an eine Kantine oder eine Mensa, aber das stört mich nicht so sehr, denn es kommt mir mehr auf die Qualität als auf die Optik an.

Die Dessert-Theke

Die Warmhaltebehälter halten auf Dauer nicht besonders warm (warum auch immer). So ist es zum Beispiel von Vorteil, wenn man beim Frühstück sein Spiegelei direkt von der Grillplatte bekommt, den die im Behälter können wirklich schon kalt sein, selbst wenn mehr los ist und immer nachgefüllt wird.

Ich liebe Fisch und freute mich, am ersten Abend kleine gegrillte Fische in einem Behälter vorzufinden. Leider stellte sich heraus, dass dieser nahezu ausschließlich aus Gräten bestand und an und für sich ungenießbar war. Ofengebackener Fisch in verschiedenen Variationen war für meinen Geschmack viel zu glasig gebraten, ich mag kein Sushi. Bei den Fleischgerichten war das Fleisch immer wieder einmal nicht besonders gut pariert und enthielt sehr viel Fett und Knorpel. Unsere Teller waren trotzdem am Ende immer leer, denn was wir an Fett abschnitten, bekamen die Hotelkatzen, die unaufdringlich neben den Tischen warteten, ob vielleicht etwas für sie abfällt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Katzenhasser nicht nach Griechenland reisen sollten, denn die berühmten „Greek Cats“ gibt es immer und überall in den Hotelanlagen.

Greek Cat


Einmal gab es Gyros, das bei den Gästen reichlich geholt wurde und auf das ich eine Weile warten musste: hätte ich gewusst, dass es knochentrocken war und ich es nur mit sehr viel Tsatsiki herunterbrachte, hätte ich verzichtet. Genauso trocken waren Tintenfischringe. Das große No Go war allerdings eine ganz andere, zum Glück nur einmal aufgetretene Sache: ich schnitt mir zum Salat zwei Scheiben Brot herunter, dass sich als völlig ausgetrocknet und altbacken herausstellte. Diese Scheiben legte ich zurück, obwohl mir so etwas unangenehm ist, und nahm mir ein anderes Brot. Doch auch dieses schien vom Vortag zu sein, was mich doch enttäuschte.

Ein Ofengericht (griechisches Gulasch) war nach meinem Vorspeisengang leer, ein Angestellter nahm die leere Schale mit und entfernte auch das Schild dazu über der Theke. Ich wartete noch eine Weile, ging dann aber davon aus, dass nichts mehr davon nachgefüllt würde und wählte etwas Anderes. Als ich wenig später zum Dessert-Holen zurück kam sah ich, dass derselbe Angestellte eine Schale mit genau diesem Gericht wieder einstellte. Solche leicht chaotischen Vorgehensweisen konnte man in verschiedener Hinsicht immer wieder beobachten.

Bunter Mix mit allem, was schmeckt!


Doch es gab nicht nur Enttäuschungen, auch die Highlights dürfen nicht vergessen werden. So kann ich alles aus Hackfleisch empfehlen, das immer wirklich toll gewürzt und perfekt gebraten war. Die Salate waren in großer Auswahl durch die Bank schmackhaft und knackfrisch, ebenso wie Wurst und (Feta-)Käse. Zum Salat holte ich mir stets etwas von der superleckeren Pizza. Gegrillte Fischfilets, Souvlaki (Hähnchen oder Schwein) und Ministeaks waren ebenso perfekt wie Lammgerichte oder die Rinderleber, die es an einem Abend gab. Neben der Grillstation gab es abends oft Braten, Ente oder Lachs, von denen frisch heruntergeschnitten wurde – ein Gedicht. Die Desserts in verschiedensten Variationen rundeten alles perfekt ab.

Unbedingt probieren muss man auch den Tomaten-Mix von der Salatbar (Koukouvagia), geriebene mit Oregano und Olivenöl gewürzte Tomaten. Dies gibt man am besten auf Brotscheiben, die man vorher am mittags vorhandenen Paninigrill anröstet. Leider sahen das wohl viele andere Gäste so, denn die Schüssel war meistens fast leer und wurde nur sehr sporadisch und wenig zeitnah aufgefüllt.



Für die beiden Á-la-Carte-Restaurants bekam man Reservierungstermine beim Einchecken vergeben (man hätte sie sicher verschieben können, aber uns hatten die Daten gepasst). Im „Olive Tree“ isst man Griechisch, im Grunde gibt es dort eine kleine Auswahl von Gerichten, die so ähnlich auch hin und wieder im Hauptrestaurant serviert werden. Als Hauptgericht wählten wir Souvlaki, das sehr gut war.

Auf das „Pergola“ (Italienische Küche) dagegen hätte ich verzichten können. Die Minestrone und Spaghetti Carbonara meines Mannes waren wohl sehr gut, ich hatte nach einer sehr faden Zucchinicremesuppe mit Bruschetta (die keine Bruschetta, sondern eher ein Grissini) war eine Lammkeule mit Kartoffelbrei und Pilzen in Weinsoße. Ich sehe sowieso keinen Sinn darin, in Griechenland Italienisch zu essen, aber wenn das „Italienische“ dann darin besteht, dass man den Kartoffelbrei in einen Spaghettiteller streicht und eine Lammkeule darauflegt, zu den Pilzen eine gekochte Cocktailtomate legt und von der Soße keine Spur zu entdeckten ist, dann erschließt sich mir das Ganze noch weniger. Zumal die Lammkeule extrem fett und mit Sehnen durchzogen und das – zugegebenermaßen sehr zarte Fleisch – nur schwer zu finden und herauszuholen war. Mein Tipp: auf das „Pergola“ verzichten und lieber im Petra etwas Griechisches essen. 

Vorspeisenteller - unbedingt dier Pizza probieren!


Das „Tortuga“ haben wir nicht getestet, weil es im AI-Programm nicht enthalten war und extra gekostet hätte.

Bei den immer gut gekühlten Getränken gab es nirgendwo Abstriche hinzunehmen. Der Hauswein war sehr lecker, egal ob Rot, Weiß oder Rosé. Bei den Cocktails gab es für AI-Gäste eine bestimmte Auswahl, bei der durchaus etwas zu finden war, ich bevorzugte den Royal Fresh (Prosecco mit Erdbeersirup), Sex on the beach oder einfach puren Prosecco. Sehr gut war auch der Corfu Sunrise, ein Tequila Sunrise mit Ouzo statt Tequila. Je nachdem, wer ihn mixte, konnte es aber manchmal sein, dass man vom Ouzo kaum etwas schmeckte. Am letzten Abend gönnte ich mir eine Pina Colada für 7 Euro, die einfach genial war – schade, dass diese den All Inclusive Gästen nicht auch kostenfrei gegönnt wurde. 

Leckere Cocktails am Abend


Insgesamt muss ich sagen, dass die Gastronomie zwar gut, aber doch noch Luft nach oben ist, sowohl was bei manchen Speisen die Qualität, als auch die Temperatur und die Nachfüll-Geschwindigkeit betrifft.
Was die Atmosphäre in den Restaurants und Bars betrifft, gibt es nichts zu meckern: bequeme Stühle, schönes Ambiente, traumhafte Ausblicke, nichts zu eng bestuhlt...


Der Ausblick beim Essen


FREIZEITANGEBOT

Die Poolanlage ist sehr schön und sauber, aber auch etwas klein. Planschen viele Kinder, kann man nicht wirklich schwimmen. Bei diesem traumhaften Meer brauchten wir aber auch nicht unbedingt einen großen Pool, wobei die (sehr eng gestellten Liegen) dort eine bequemere Qualität haben als die einfacheren am Strand. Dort gibt es nur vier „Himmelbetten“ in der hintersten Reihe mit Liegen mit dicken Auflagen, ansonsten ein paar riesige Sitzsäcke zum Reinliegen und viele einfache Liegen. Die üblichen „Handtuchreservierer“ waren zum Glück aber mehr auf die erste Reihe am Strand scharf, so dass wir bis auf einmal immer problemlos unsere Lieblingsliegen erwischten. Badetücher werden übrigens kostenfrei ausgegeben und können nach Belieben auch täglich in frische getauscht werden.

Insgesamt waren es vier Animateure, von denen man wenig mitbekam. Hin und wieder lief der junge Mann der Truppe durch die Reihen und fragte nach, ob man Lust auf Beachvolleyball oder Boule hätte, uns allerdings nie – man sag uns das „Nein“ wohl schon an. Einmal machte ich beim Aquagym mit, das richtig Spaß machte. Was wann stattfand, konnte man an einem Plan am Aufzug unten ablesen.

Einen Folkloreabend gibt es immer und überall

Das Abendprogramm war eher spärlich und amateurhaft organisiert. Natürlich kann man keine großen Shows erwarten, wenn es lagebedingt keine Arena gibt und die Unterhaltung an der Poolbar stattfindet. Ein Folkloreabend und ein Abend mit einem Magier, sowie der Auftritt einer tollen Livesängerin waren durchaus unterhaltsam. Für uns hätte alles gerne eine halbe Stunde früher und nicht erst um 21:30 Uhr beginnen können. Um diese Zeit bauten die Animateure dann auch erst die Anlage auf, ein Programm fiel wegen technischer Probleme ganz aus, eines wurde wegen starkem Wind in die Lobbybar verlegt, aber ohne dass das groß kommuniziert worden wäre. Discoparty (einfach Musik und die Aufforderung zu Tanzen) ist nicht jedermanns Sache. Filmmusik-Raten war ganz nett, aber auch nichts, das uns vom Hocker gerissen hätte.

Für die Kleinen gibt es einen Miniclub, wo man auch Tischtennis spielen kann. Beides haben wir nicht gebraucht bzw. genutzt, so dass ich es auch nicht beurteilen kann. Genauso wenig wie den Gymbereich des Hotels oder Angebote von Fremdfirmen an Wassersportmöglichkeiten.
Wer Halli Galli und die große Unterhaltung sucht, ist hier fehl am Platz. Wir persönlich brauchen das nicht unbedingt und vermissten daher auch nichts. 

Die Seele baumeln lassen...


FAZIT

Eine traumhafte Lage auf einer wunderschönen Insel, ein ebenso traumhafter Strand und ausgesprochen nettes Personal - so kann man gut Urlaub machen. OBjektiv gesehen gibt es zwar Kritikpunkte, subjektiv stört uns aber zum Beispiel ein bisschen Staub an ungenutzten Stellen nicht (ich staube daheim auch nicht täglich absolut alles ab). Leichtes Chaos hin und wieder ist menschlich und uns lieber als sterile Perfektion – auf Chalkidiki letztes Jahr war alles viel perfekter, wir haben uns aber nicht halb so wohl gefühlt. Und das Essen… mein Mann war sehr zufrieden und ich eigentlich auch, wenn man von der Lammkeule im Pergola absieht. 


Ich kann das Mayor Pelekas Monastery gerne und mit gutem Gewissen weiterempfehlen, zumal wir mit dem Gedanken spielen, dort vielleicht ein zweites Mal unseren Urlaub zu verbringen.

Liebe Grüße
Eure Kerstin

 



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