GUT GEMIXT? PHILIPS HR2199 - MIXFUNKTION & FAZIT

Hallo ihr Lieben,

kaum aus dem Urlaub zurück, muss ich mich auch schon wieder ranhalten, denn die Deadline im Testprojekt bei den Konsumgöttinnen mit dem Hochleistungs-Standmixer HR2199 von Philips ist bereits morgen und ich möchte euch nach der Vorstellung der Kochfunktionen natürlich auch meine Erfahrungen mit dem ganz normalen Mixen nicht vorenthalten. Legen wir also einfach gleich los:

MANUELLES MIXEN

Für das Mixen gibt es keine voreigestellten Programme, sondern lediglich vier Mixstufen und eine Impulstaste - der Fokus liegt meiner Ansicht nach bei diesem Mixer eindeutig auf den Kochfunktionen. Das macht aber nichts, man muss ein wenig herumspielen, bis man die richtige Geschwindigkeit für unterschiedliche Lebensmittel und Rezepte herausgefunden hat, aber das geht schnell und da die Stufen durch ein leichtes Drehen nach Rechts auch gezielt und schnell angewählt werden können, kann man auch zwischendurch einfach schneller oder langsamer mixen, wenn eine Geschwindigkeit nicht wirklich passt.



Als Erstes testete ich das Mixen ohne Hitze mit einem Smoothie aus Mango, Papaya, Nektarinen und Buttermilch, indem ich die Zutaten in den Behälter gab und nach und nach eine Stufe höher schaltete.

Die höchste Stufe hat dann auch richtig Power, der Smoothie wurde lecker, hätte aber für mich noch einen Tick cremiger sein können, Smoothiemaker oder Mixer mit Smoothieprogramm kriegen das besser hin. Auch waren noch drei oder vier kleinere ganze Fruchtstücke drin, das ist zwar kein Drama, aber eben auch nicht perfekt.
Ein weiterer Smoothie mit Apfel und Kiwi fiel leider gar nicht zu meiner Zufriedenheit aus, es befanden sich selbst nach langer Mixzeit noch grobere Stücke darin und wirklich cremig konnte man das Ergebnis auch nicht nennen.


Last not least opferte ich mich und bereitete auch einen grünen Smoothie mit Salat zu. Abgesehen davon, dass ich die nicht mag, war das Ergebnis auch nicht wirklich zufriedenstellend. Man sollte meinen, mit dem speziellen ProBlend 6-Sterne-Messer und einer Leistung von 1100 Watt sollte der Mixer mit den Blattfasern fertig werden, aber irgendwie schien mir das alles noch nicht glatt genug. Zudem hatte ich Salatgurke mit hinein gegeben und auch davon hatte ich beim Trinken immer mal wieder kleine Brocken zwischen den Zähnen. Man kann also gut Smoothies zubereiten, es geht aber definitiv besser und feiner - 4 Sterne.



Für einen weiteren Test bereitete ich eine Ziegenfrischkäse-Kräutercreme zu. Nach dem Rezept muss man Lauchzwiebeln und Schnittlauch zuerst im Mixer hacken, das hat schon mal gar nicht funktioniert, obwohl ich beides vorab schon in kleinere Stücke geteilt hatte. Also habe ich alles wieder heraus genommen und mit dem Messer geschnitten. Anschließend habe ich alle Zutaten  (Knoblauchzehe, Ziegenfrischkäse, Créme Fraîche, Schnittlauch und Lauchzwiebel, Salz und Pfeffer) in den Mixer gegeben und mal auf Stufe 1 angefangen zu pürieren. Anfangs musste ich mehrfach stoppen und die Zutaten wieder in Richtung Messer schieben, weil alles nur an den Rand gedrückt wurde (mit einer schnelleren Stufe wird das nicht besser, sondern schlimmer). Das Problem waren dabei diese Gummistreifen, die von der Dichtung nach oben weg stehen: mit dem Spatel bin ich immer wieder dahinter geraten, außerdem setzt sich auch dort zwischen Gummi und Glaswand viel Masse ab.  Letztendlich wurde alles dann aber doch noch zu einer homogenen Masse verrührt.



Die Ziegenfrischkäsecreme aus dem Behälter zu bekommen war dann ein riesiger Aufwand. Ein Smoothie läuft ja von selber heraus, die festere Creme musste ich mit dem Löffel entnehmen, wobei eine Menge davon unter dem Messer hängen bleibt. Ich habe zunächst also das meiste entfernt, den Glasteil des Behälters mit dem Schaber gut sauber gekratzt, den Messerblock entnommen, die Gummidichtung so gut wie möglich abgestreift und bin dann etwas besser unter das Messer gekommen. So einen riesigen Aufwand tue ich mir nicht nochmal an, wenn ich die Kräuter sowieso mit der Hand hacken muss, gebe ich diese mit den restlichen Zutaten einfach in meinen hohen Rührbecher und verrühre alles mit dem Handrührgerät - wird auch nicht anders von Konsistenz und Geschmack her, lässt sich aber sehr viel leichter herausnehmen und die Reinigung ist auch einfacher.
Die Bewertung hier? Ich sage mal großzügig: es geht, also 3 Sterne für Cremes und Dips.



Für einen Kuchen brauchte ich gemahlene Haselnüsse und ich habe es gewagt, ganze zu kaufen und diese im Mixer zu mahlen. Auf Stufe vier gelang das auch ganz gut, ich musste allerdings zwischendurch ein paarmal stoppen und mit dem Löffel die ganzen Nüsse mit den bereits gemahlenen vermischen. Das Endergebnis lässt sich aber sehen und der Nusskuchen ist absolut lecker geworden.
Das Problem, auch wirklich alles unter dem Messer heraus zu bekommen, wenn es sich nicht um etwas Flüssiges wie einen Smoothie oder eine Cremesuppe handelt, ist auch hier natürlich gegeben. Das macht die Sache eben zu einer nicht ganz perfekten, daher 4 Sterne für das Mahlen fester
Zutaten.









Die Pulse-Funktion ist vor allem bei Crushed Ice sehr praktisch und funktioniert auch bestens, so dass ich in dem Fall 5 Sterne springen lassen kann. 

Wenn man viel ausprobiert, muss man auch viel sauber machen und ein ganz wichtiger Punkt ist für mich auch immer die

REINIGUNG

Eine Möglichkeit ist es, etwas warmes Wasser mit Spüli in den Behälter zu geben und den Mixer kurz laufen zu lassen. Diese überzeugt mich nicht ganz, denn oberflächlich wird der Behälter zwar sauber, aber hinter den Zapfen des Dichtungsrings und zischen Dichtung und Messerblock bleiben dabei Überreste von Lebensmitteln zurück. Bei fetthaltigen Zutaten wie zum Beispiel Crème Fraîche finde ich es sowieso hygienischer, den Behälter in der Spülmaschine zu reinigen. 

Reinigung mit warmen Wasser und Spüli


Dafür dreht man den Messerblock, der nicht in die Spülmaschine soll, einfach heraus. Den Messerblock wäscht man schnell und einfach mit der Hand, der Behälter passt einwandfrei in die Spülmaschine und wird dort wie auch der Deckel und der Dichtungsring blitzsauber.

Messerblock & Dichtungsring per Hand gespült


Soweit, so gut, doch das Einbauen des Messerblocks ist nicht ganz so einfach wie gewünscht: ich hatte ihn nach einer Reinigung wirklich fest zugeschraubt, dennoch tropfte beim nächsten Gebrauch etwas Flüssigkeit durch feine Ritzen zwischen Dichtung und Behälter. Beim nächsten Versuch drehte ich den Block mit aller Kraft zu, dann war er auch dicht. Ist aber wirklich ein großer Kraftaufwand, den man da erbringen muss.

Passt!


FREUNDE?

Sind wir ehrlich gesagt immer noch nicht. Dazu gab es einfach zu viele Macken und "Lästigkeiten", die mich nervten und immer noch nerven.

Einmal erschreckte mich zum Beispiel ein Ereignis, das mich ein wenig an der Sicherheit zweifeln lässt. Ich wollte ich eine Vinaigrette mixen und gab die Zutaten dafür in den Mixer, also hauptsächlich Essig und Öl, und steckte ihn ein. Schon kurz darauf bemerkte ich, dass vorne an der "Nase" des Behälters Dampf aufstieg, ich war ganz baff, entdeckte dann aber auch sofort, dass mein Essig-Öl-Gemisch kochte.

Zuvor hatte ich nämlich eine Suppe gekocht und den Mixer danach wohl nur ausgesteckt, aber vergessen, das Drehrad auch wieder of Null zu stellen. Eigentlich sollte der Kochvorgang erst beginnen, wenn man "OK" drückt, aber anscheinend wurde die Platte sofort beim Einstecken heiß.


Was wenn man mal nach dem Mixen zurückdreht und versehentlich nicht auf Null, sondern quasi eins weiter nach links erwischt, ohne es zu merken? Das Drehrad ist nämlich sehr leichtgängig, ich kann mir schon vorstellen, dass einem das passieren kann. Oder wenn man eben so wie ich einmal vergisst, nach dem Kochen auf Null zu stellen und nur aussteckt, später wieder einsteckt, aber nicht gleich mit der Arbeit beginnt?
Die Kochplatte wird wirklich extrem heiß, eine Brandgefahr ist da nicht auszuschließen.

Nach dem Abkühlen probierte ich daher bewußt aus was passiert, wenn man eine Kochfunktion einstellt und dann den Stecker einsteckt. Nix. Es wurde nicht heiß. Zum Glück, aber einmal reicht ja auch schon, um eventuell einen Brand auszulösen. Ich bin und bleibe da skeptisch.

Nichts ging mehr


Kurz vor unserem Urlaub gab der Philips plötzlich seinen Geist auf. Es tat sich einfach rein gar nichts, wenn ich ihn einsteckte. Eine Mittesterin gab mir den Tipp, dass der Messerblock wohl schräg eingedreht sei, die Kontakte deswegen nicht korrekt aufeinandertreffen würden und deswegen der Mixer seinen Dienst verweigert. Das erschien mir logisch, zumal bereits eingefülltest Olivenöl nach unten durch lief (schöne Sauerei!), für eine Überprüfung fehlte mir aber die Zeit.
Heute wollte ich daher sofort den Messerblock herausschrauben und neu einsetzen. Mit aller Kraft war da nichts zu schaffen, wie zuvor schon einmal saß er so fest, dass nur mein Mann und ich mit vereinten Kräften (ich halte den Behälter, er schraubt mit aller Gewalt) ihn lösen konnten. Merke: dreht man den Block nicht fest genug, sabbert es durch, dreht man ihn richtig fest, bekommt man ihn kaum noch ab. 


Und dann auf einmal doch wieder?


Ich musste also auf Männes Kräfte warten und steckte einfach mal so das Kabel ein. Man guckt dann schon sehr seltsam aus der Wäsche, wenn unerwarteterweise auf einmal wieder Zahlen auf dem Display blinken und der Leuchtring um das Drehrad orange aufleuchtet. Eine "wundersame Heilung" hat da stattgefunden. 

Kochplatte nach ein paar Wochen Gebrauch :-(

Dass die Kochplatte nach so kurzer Zeit auch schon ganz schön "verratzt" aussieht, ist da lediglich ein optisches Problemchen, das kaum zählt. Trotzdem: eigentlich kommt da ja nichts dran, ich frage mich, woher die Flecken und Kratzer kommen.

FAZIT

Um möglichst objektiv bewerten zu können, hatte ich bei den Kochfunktionen bereits das 5-Sterne-System zu Hilfe genommen, denn irgendwie verbindet mich mit dem Philips HR2199 eine Art Hass-Liebe, die mir die Einschätzung schwer macht.
Werfen wir also zunächsten einen Blick auf die 3,6 Sterne, die sich bisher ergeben hatten und zählen die durchschnittlichen 4 Sterne der Mixfunktion dazu: ergibt 3,8 Sterne.
Abzuziehen wäre ein Stern für die im letzten Abschnitt genannten "Macken", für die leichte Bedienbarkeit und das tolle Display gibt´s wieder einen halben Stern dazu... mit Sternen jonglieren macht wirklich Spaß ;-)

Aber Spaß beiseite, wenn ich mir dann noch den hohen Preis von 249,99 Euro (UVP) bzw. 229,00 Euro (im Netz) anschaue, den ich nicht hunderprozentig gerechtfertigt sehe, dann komme ich leider nur auf eine Gesamtwertung von 3,3.
Einen Tipp habe ich noch für euch: wenn ihr einen akzeptablen Standmixer habt oder einen solchen nicht dringend braucht, euch die Kochfunktionen aber faszinieren, dann schaut euch mal die SoupMaker von Philips an. Die machen nämlich genauso toll Suppen, Breie und Kompott, kosten aber nur zwischen 139,99 und 119,99 Euro UVP. Ich habe so einen, bin davon begeistert und der HR2199 geht daher ziemlich sicher zurück, auch wenn wir Tester/innen einen Sonderpreis erhalten würden. 

3 Sterne mit einem kleinen Plus und eine verhaltene Empfehlung von mir - was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
Eure Kerstin




 





 







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