ACTIFRY SMART XL - DIE ZWEITE WOCHE MIT VERSCHIEDENEN LECKEREIEN

Hallo ihr Lieben,

mich plagt zwar eine lästige Erkältung, aber wat mutt dat mutt: die zweite Woche des ActiFry-Projekts bei den Leckerscouts ist vorbei und ich habe so manches Schmankerl in dieser Heißluftfritteuse zubereitet. Nachdem ich euch die ActiFry letzte Woche erst einmal grob vorgestellt hatte, möchte ich heute mit euch in den Topf... äh, nee, in den Garbehälter gucken und schauen, was sich darin so befunden hat in den letzten Tagen.

Für einen besseren Überblick darüber, was die Actifry wirklich gut kann und wo ich nicht ganz so überzeugt war, versuche ich das Ganze mal nach Gerichten bzw. Lebensmitteln zu sortieren und beginne mit

TK-PRODUKTEN

Meine Söhne nutzen unseren Airfryer hauptsächlich dafür, TK von Bofrost für ein schnelles Essen (auch mal zwischendurch, Jungs können ja dauernd essen) zuzubereiten. Derzeit müssen sie nun dabei die ActiFry verwenden, da der Airfryer Urlaub hat. In meinem letzten Bericht hatte ich bereits davon erzählt, dass TK-Pommes in der ActiFry superlecker und cross werden. Bei den Kroketten - zur Erinnerung - gab es das Problem, dass diese durch den Rührarm zerrupft wurden. Mein Jüngster bereitete ein zweites Mal Kroketten zu und nahm den Rührarm dafür heraus: das Ergebnis waren Kroketten am Stück, die innen cremig und außen wunderbar cross waren.

Des Weiteren hatte ich von TK-Cevapcici und TK-Tintenfischringen erzählt, die uns alle absolut überzeugten. Hier konnte die ActiFry den Airfryer übertrumpfen, da die fertigen Produkte durch das Rühren und die niedrigere Temperatur (die ActiFry heizt nicht über 150 Grad hinaus) nicht so stark austrockneten und saftiger blieben.



In einem weiteren TK-Versuch nahm ich den Rührarm heraus und "briet" mir zwei Backfische der Firma Nordsee an, um damit einen sogenannten "Bremer" zu kreieren. Auch dies gelang perfekt, zarter Fisch mit crosser Panade verwöhnte zusammen mit frischen Brötchen, Salat, Zwiebeln und Remoulade meinen Gaumen.



Bei Tiefkühlware kann die Actifry also wirklich punkten, teilweise übertrumpft sie unseren heißgeliebten Airfryer in diesem Bereich sogar.

WURST &  FLEISCH

Ebenfalls letzte Woche hatte ich bereits die Oberländer genannt, die in Stückchen geschnitten als Currywurst durchaus gut gegrillt und lecker waren, sowie das Gyros, das leider in meinen Augen etwas zu trocken wurde. Vielleicht hätte eine etwas kürzere Garzeit dem fein geschnittenen Fleisch gut getan und hier sehe ich das erste Problem der App bzw. den fehlenden Angaben an Garzeiten für bestimmte Lebensmittel: es gibt zwar etliche Rezepte, doch sind viele davon sehr exotisch, einige fallen auf den Bereich "Süßes / Nachtisch" und letztendlich ist es nicht immer gegeben, dass man zu etwas, das man individuell zubereiten möchte auch ein passendes, vergleichbares Rezept findet, das man zur Orientierung verwenden kann. Hier bleibt einem nur übrig, so lange herum zu probieren, bis es passt. Die "Einarbeitungsphase" dauerte für mich dadurch bei der ActiFry sehr viel länger, als ich es als durchaus versierte Köchin von anderen Küchengeräten her gewohnt bin.





Sohnemann hatte sich Bratwürste gekauft und nicht alle angebraten. Die restlichen Würste lagen nun unbeachtet im Kühlschrank und bevor sie für meinen Geschmack zu alt wurden (bei rohen Bratwürsten bin ich sehr vorsichtig), habe ich sie in die Actifry gelegt und 10 Minuten "gegrillt". Man muss sie einmal umdrehen, aber dann werden die wirklich lecker, innen saftig und durch, außen knusprig. Und die Fettspritzer auf dem Herd spart man sich. Hier war ich sehr zufrieden :-) 




Hackfleischbällchen sind auch so eine Sache, bei der der Herd nach dem Braten aussieht wie Sau und total fettverspritzt ist - ob ich mir die anschließende Putzerei durch die ActiFry sparen könnte? Ich bereitete zweierlei gewürzte Bällchen vor, gab sie mit Öl in die ActiFry und startete diese manuell.

Wohlweislich bin ich dabei geblieben und konnte sofort wieder stoppen... das wäre sonst nämlich Matsch und keine Bällchen geworden. 





Beim manuellen Bedienen der Actifry kann man den Rührarm nämlich nicht zu- oder aussschalten. Während er beim automatischen Garen über die App je nach Rezept teilweise still steht, rührt er hier von Anfang an und permanent: die Fleischbällchen hätte er  schön zu einem Klumpen zusammengedrückt. Also habe ich ihn raus genommen und erst nach 10 Minuten Garzeit wieder eingesetzt. War ganz schön umständlich, aber so blieben die Bällchen das, was sie sein sollen. Nach 20 Minuten waren dann alle schön rund und gar. Und der Herd blieb sauber.

GERICHTE NACH REZEPT / APP

Natürlich wollte ich das beworbene große Highlight der ActiFry Smart XL nicht außer Acht lassen, die Bluetoothverbindung mit meinem HTC-Smartphone funktioniert bestens und so machte ich mich auch daran, Gerichte mit Hilfe der App zuzubereiten.

Mein erstes Rezept übernahm ich nahezu 1:1 aus der Rezeptdatenbank: Garnelen auf kreolische Art.


Etwas unpraktisch dabei ist, dass bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung die Mengenangaben fehlen. So muss man entweder alles vorher abmessen und bereit stellen oder dauernd zwischen der Rezeptseite und der Anleitung wechseln. Der Start über das automatische Garen klappt einwandfrei, witzig finde ich, dass ich während des Garprozesses am Handy nachschauen kann, wie lange es noch dauert, egal wo ich bin. Das ist allerdings eigentlich auch nicht mehr, als ein nettes Gadget, ich könnte genauso auf die Uhr schauen und da die Actifry einen Signalton abgibt, wenn das Programm beendet ist, verpasst man auch da nichts. 



 
Den Ablauf der Garzeit sieht man übrigens auch bei der manuellen Bedienung, sowohl am Gerät als auch in der App. Als die Garnelen fertig waren, konnte man durchaus zufrieden sein, an und für sich waren sie sehr lecker, aber das Gewürz, dass ich nicht mit den passierten Tomaten verrührt hatte, sondern nachträglich dazu gab, war nicht untergerührt. Macht nichts, muss halt der Kochlöffel kurz ran. Das größere Problem: dieses Rezept ist für SECHS Personen veranschlagt, doch es reicht nicht mal für 5 wie wir es sind, nachdem 4 Männer mitessen und ich auch nicht auf FdH bin.



Durch meine Kochkenntnisse konnte ich die Mahlzeit gut strecken, so dass ein kein Problem war, aber ich finde das schon heftig, denn wenn ich mich auf solche Rezepte verlassen würde (was ein Kochanfänger z.B. ja muss), würde ich am Ende ganz schön doof aus der Wäsche gucken. Außerdem: nehme ich einfach das Doppelte, funktioniert das mit den Garzeiten im automatischen Garen dann immer noch? Ich fürchte nein. 

Ein anderes Mal hatte ich Lust auf Rührei. In der App gibt es ein Rezept dazu, das quasi als Grundrezept fungieren kann. Ich habe es etwas abgewandelt und drei Eier mit 50ml Sahne, 20g Schinkenspeckwürfeln, 10g Lauchzwiebeln in Ringen, 1 große Tomate in Würfeln, Salz und Pfeffer verrührt. Im Rezept sind die Angaben für 6 Personen: 5 Eier, 180g Sahne, Salz. Für meinen Geschmack etwas viel Sahne, andererseits frage ich mich, wie 5 Eier für 6 Personen reichen sollen? Wie auch immer, ich habe die Zeit aus dem Rezept genommen und die Actifry manuell gestartet.
Manuell deswegen, weil es bei diesem Rezept die Möglichkeit des Automatischen Garens nicht gibt und ich erst im Nachhinein von einer Mittesterin den Tipp erhalten hatte, dass und wie man auch aus der Schritt-für-Schritt-Anleitung heraus per Handy starten kann (was nirgendwo erklärt und beschrieben ist). 



Mir ist aufgefallen, dass der Button "Automatisches Garen" bei einigen Rezepten nicht zur Verfügung steht. Das schränkt den evetuellen Vorteil des Bluetooth-Features dann doch wieder ein. Das Rührei war letztendlich nicht so klein gestückelt, als hätte ich es in der Pfanne gemacht, aber sehr lecker. 

Ebenfalls nach einem App-Rezept machte ich mich an "Gegrilltes Lamm". Da ich nur ungefähr die Hälfte an Fleisch hatte, habe ich einfach die anderen Zutaten auch halbiert, die Garzeiten nach der Anleitung aber beibehalten. Auch bei diesem Rezept gibt es keinen Button für das automatische Garen. Das Ergebnis war einfach ein Traum, butterweiches Fleisch in leckerer Balsamicosauce.  Meine Männer sind große Saucenesser, denen wäre es zwar sicher zu wenig davon gewesen. Aber dann muss man sich halt mit einer anderen Sauce, Ketchup oder ähnlichem behelfen. Es ist ja ein gegrilltes Lamm, vom Holzkohle- oder Gargrill kommt das auch nicht mit Sauce runter. 






Last not Least habe ich mir mediterranes Gemüse mit Schafskäse gekocht. Die App hat mich da erneut schockiert. Ich wollte mich mit meinem eigenen Rezept an das für Ratatouille in der App orientieren, was die Garzeiten betrifft. Zumal es da endlich mal den Button für das automatische Garen gibt. Doch was muss ich lesen? Das Gemüse wird damit sage und schreibe 55 Minuten gegart. Wenn man Paprikaschoten und Tomaten so lange gart, hat man kein Ratatouille, sondern Gemüsematsch (zumal im Rezept auch noch Tomatensaft, also viel Flüssigkeit dabei ist). Ich frage mich, wer bei Tefal in der Versuchsküche kocht. Mein eigenes Rezept, meine eigene Garzeit: nach 20 Minuten war das Gemüse richtig gut. Allerdings nicht so schön angebräunt, sozusagen gegrillt wie im Airfryer. Aber da möchte ich nicht meckern, der Geschmack war super.  




Als letztes Thema für heute widme ich mich dem

BACKEN

Da man mit dem Airfryer ja problemlos sowohl Kuchenböden, als auch Brot oder kleine Snacks backen kann, hat mich natürlich interessiert, ob das mit der ActiFry auch gelingt, auch wenn es in der App kein einziges Backrezept gibt. Dass man dafür den Rührarm herausnehmen muss, war klar. 




Ich probierte es mit Speck-Schneckle aus Hefeteig. 15 Minuten hatte ich als Backzeit angesetzt, was passte. Nach der Hälfte der Zeit habe ich mir die Schneckle mal angeschaut und war nicht begeistert: beim Airfryer wird die Hitze gleichmäßig verteilt, hier sah ich, dass die Schneckle innen schon recht dunkel waren, außen aber noch extrem hell. Ich habe sie daraufhin umgedreht, was gar nicht so einfach war, da sie durch die Form des Behälters nicht ganz rund, sondern eher dreieckig wurden. Zwei habe ich oben auf die anderen gesetzt, dann ging es. Letztendlich waren alle nach 15 Minuten schön durchgebacken und recht lecker, aber eindeutig ungleichmäßig gebräunt. 




Zum Backen ist die Actifry deutlich weniger geeignet als der Airfryer, was ich schade finde, denn durch das Fassungsvermögen wäre die Actifry für uns absolut praktischer.
Eigentlich wollte ich ja auch versuchen, wie im Airfryer mein Buttermilchbrot zu backen. So ein Brotring hätte ja was. Das kann ich aber vergessen, da kann ich ja nichts wenden oder drehen und bei der ungleichmäßigen Garung wäre das Brot auf der einen Seite roh und auf der anderen verbrannt. Gleichermaßen gilt das für Kuchenboden, für´s Backen ist die Actifry leider nicht wirklich geeignet.

 ZWISCHENFAZIT

Ich bin immer noch etwas zwiegespalten, was die ActiFry Smart XL betrifft. Meine liebe Mittesterin Tati von "Colorful Things" meinte heute im Forum augenzwinkernd, das die App und ich wohl keine Freunde mehr würden und da könnte sie durchaus Recht haben. Man wird sehen, morgen starte ich in die letzte Testwoche und zum nächsten Wochenende hin erzähle ich euch dann von den restlichen Versuchen und ziehe mein Fazit. Bis dahin wünsche ich euch weiterhin eine schöne Adventszeit.

Liebe Grüße
Eure Kerstin


 
 









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